Start Allgemein Hope Erodes – Rainwalker – EP-Review

Hope Erodes – Rainwalker – EP-Review

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„Hope Erodes“? Nie gehört, doch diese Bildungslücke ist ab sofort geschlossen! Die belgische Metalband wurde bereits 2013 gegründet und ist jetzt nach einigen Umbesetzungen wieder am Start. Mit „Rainwalker“ liefert „Hope Erodes“ eine vier Songs umfassende EP ab, die am 17. Mai erschienen ist. Wir haben mal gespannt reingehört und sind begeistert! Was für eine Entdeckung! Die fünf Jungs aus Antwerpen erinnern an „Heaven Shall Burn“, „As I Lay Dying“ oder „Trivium“, dynamisch, kraftvoll mit der nötigen Aggressivität. Eingängiger Metalcore ohne große Schnörkel, geradeaus und direkt.

Gleich der Opener „Otium“ geht gut nach vorne. Angenehmes Tempo, nette Breaks und stimmlich sauber. Die Gitarrenriffs in der zweiten Hälfte sind (leider) eingängig und man wird sie nicht so leicht wieder los. Thematisch beschäftigt sich der Song mit der Gesellschaft bzw. den Menschen, die ihre Karriere über alles stellen und dann unter Burnout und Depressionen leiden.

Auch „Rainwalker“ haut thematisch in dieselbe Kerbe, auch hier geht es um Depressionen. Im Pressetext heißt es: „…an invitation to speak up if you feel alone, unwanted, depressed, angst-ridden,burned up, suicidal, not understood, left out……we are here to walk right alongside of you, even without speaking……don’t let your demons consume you……harvest strength out of the littlest things that can bring you happiness… we stand up and tell our demons to die…“ Jawoll, das ist therapeutisches Singen! Der Titelsong geht gut ins Ohr, lädt tatsächlich zum Mitgrölen und Eskalieren ein und überzeugt mit gelungenen Breaks.

„Forthcoming“ ist ebenfalls ein starker Track mit einem schönen Break und einem melodischem Mittelpart. Diese Nummer setzt sich in den Hirnwindungen fest und schreit danach, laut gehört zu werden. Textlich aktuell wie nie, es geht um Zukunftsängste – und Moment, da muss man gerade in Hinblick auf die momentane „Fridays for Future“-Bewegung einmal den Pressetext zitieren: „..an inexplicable sense of fear…… fear for what the future will bring for generations to come……an era run by people who wage a war over the internet instead of using their power to actually change our world……the children of today are already the victims of tomorrow……the only option now is damage control…“ Das passt und trifft genau die Stimmung der jungen Generation.

Mit Kriegswaisen folgt eine Up-Tempo Nummer. Bei diesem Track sieht man förmlich, wie sich hier riesige Circle-Pits bilden. Gegen Ende dann weinende Kinder (inhaltlich beschäftigt sich der Song mit den Kriegswaisen des Zweiten Weltkrieges) und ein gemäßigtes Tempo, das sich quasi von einem Allegro zu einem Largo ausdehnt und am Ende fast schon „aufhängt“.

Fazit: Wow – eine echte Perle für Fans von Metalcore und eine vielversprechende EP, die Lust auf mehr macht. „Hope Erodes“ braucht sich in punkto Songwriting nicht vor großen Namen verstecken, die Band hat absolut das Potenzial, ganz nach vorne zu kommen. Einziger Wermutstropfen: Der Sound hätte deutlich fetter abgemischt werden können, insbesondere die Drums. So klingt das Album etwas flach.

Wertung: 9/10 Punkten

Tracklist:

01. Otium
02. Rainwalker
03. Forthcoming
04. Kriegswaisen

Hope Erodes
Rainwalker
Genre: Metalcore
Label: Independent
VÖ: 17.05.2019

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