Der energiegeladene Vierer Tag My Heart war Ende 2020 plötzlich da, ohne Vorwarnung. Ohne viel Tamtam aber legten sie gleich den ersten Auftritt 2021 als Support-Act für Dark Tranquillity in Kiev hin. Im Folgejahr gab es die erste EP „Serendipia“, es wurde wieder mit Dark Tranquillity getourt, gefolgt von Shows mit Infected Rain & Lord of the Lost. Am 28. Juli steht nun endlich das namensgleiche Debütalbum der Modern-/Nu Metal-Formation in den Läden. Auf euch wartet ein 10 Track starker Silberling mit knapp 48 Minuten Spielzeit, den die Band in eigener Regie gestemmt hat.
Aufgenommen wurde der Longplayer in Berlin, Produzent ist Benjamin Schwene (Eisbrecher, Tanzwut).
Bereits der Opener „Sometimes“ hämmert mächtig aus den Boxen. Uns erinnert das Stück leicht an The Offspring, was dem punkrockigen Refrain zugeschrieben werden kann.
Die Single „Fighter“ wurde vorab bereits veröffentlicht und liefert harte Beats, nebst melodischem Gesang. Etwas überrascht sind wir über den Rage Against the Machine-artigen Rap. Dieser fällt uns jedoch nicht positiv auf, da er simpel, zu einfach gestrickt, daherkommt.
Industrialklänge zerlegen die Lautsprecher. „Enemy“ ist so ein „In your Face“-Track, der richtig reinhaut. Hätte uns einer erzählt, das Stück sei von Sandra Nasic und den Guano Apes, wir hätten ihm das wohl abgekauft.
Ruhig eröffnet „Break-Free“, nur um dann mit voller Breitseite auf uns einzuschlagen. Im Grunde hätte dieses Lied als geile Progressive-Nummer durchgehen können, doch zu unserem Leid kommen wieder diese Sprachgesangs-Einlagen, die uns aus dem Geschehen reißen. Der Refrain hingegen geht unter die Haut und wir hätten uns mehr davon gewünscht.
Abgehackte Töne, Rap und harte Riffs liefert „Deadline“. In Teilen an Limp Bizkit erinnernd, liefert einen Kehrreim der sich im Gehör fest setzt.
„Shutdown“ steigert sich von ruhigen und atmosphärischen Klängen bis hin zu brachialen Drumsalven mit melodischen Gesangsparts. Das Riffing ist hart, auch bei diesem Song spricht uns der Sprachgesang einfach nicht an. Jedoch müssen wir auch zugeben, dass gerade dieser Mix wohl am ehesten im Radio laufen könnte. Zudem erinnert das Lied leicht an die Band Paramore.
„Make It Stop“ ist auch wieder ein Brett, welches mit rotzigem, provokantem Gesang, sattem Riffing und Schlagzeuggewitter auftrumpft. Wie alle Tracks auf dem Silberling, nach dem vorherrschenden Schema F aufgebaut, bekommt man einen eingängigen Refrain geliefert, der sich im Gehör festbeißt. Für uns ist das Lied ein eindeutiges Highlight auf dem Album.
„Y.D.N.L“, mit softem Pop Touch versehen, lädt gefühlvoll zum Träumen ein und sticht aus den brachialen Inferno des Longplayers hervor. Eine kurze, aber hörenswerte Abwechslung.
Zurück zum Gewohnten geht es mit „Cold Dark World“. Melodisch mit kraftvollen Ausbrüchen durchsetzt schlägt der Song zu Buche, hart und soft zugleich. Den uns missliebigen Sprachgesang ignorieren wir hier einfach mal, denn der Track kommt geil.
Düster, mit Drumgeballer und hartem Gitarrengeschredder, leicht Industrial und NDH angehaucht, präsentiert sich der Abschlusstrack „What Goes Around“. Eingängig, mit einem Nu-Metal-Schuss Korn haut der Song richtig rein.
Fazit: Tag My Heart liefern mit ihrem Selftitled Album einen soliden, Massenkompatiblen, doch durchaus abwechslungsreichen Silberling ab. Ein Grund ist, das die Tracks „easy going“ im 4/4 Takt gehalten wurden. Im Klargesang überzeugt Isa und sorgt für Gänsehaut-Feeling. Die rauen, härteren Vocals sitzen dito. Jedoch sehen wir im Sprachgesang deutlich Nachholbedarf. Für uns klingt dieser zu simpel, oft störend und wenig attraktivin den Tracks. Der Sound dagegen ist Top, da gibt es nichts auszusetzen. Des Weiteren folgen die Lieder grob dem „Schema F“ (ähneln aufgebaut). In der Band gibt es keinen Bassisten, jedoch wird bei Live-Auftritten einer hinzugebucht.
Punkte 8 von 10
Tracklist
01. Sometimes
02. Fighter
03. Enemy
04. Break-Free
05. Deadline
06. Shutdown
07. Make It Stop
08. Y.D.N.L
09. Cold Dark World
10. What Goes Around
Tag My Heart
Lable: None
VÖ: 28.07.2023
Genre: NU Metal/ Metal
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Band:
Isa – Vocals
Neno – Guitar
Peter – Guitar
Chris – Drums
Tourdaten
Open Air Shows mit In Extremo im August
Deutschland Tour mit A Life Divided im Sept / okt