Start Allgemein Rezension “Der Keller” von Richard Laymon

Rezension “Der Keller” von Richard Laymon

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Inhalt Buch Eins – Der Keller

In der eher kleinen beschaulichen Gemeinde von Macasa Point steht ein altes verlassenes Haus, über das sich viele grauenhafte Geschichten erzählt werden. So weit nichts Neues. Doch die Besitzerin hat das Haus nicht etwa verkauft und in eine neue Gegend gezogen um neu anzufangen, nachdem ihre Familie im Horrorhaus ermordet worden ist, sondern vermarktet stattdessen vor Ort ihre eigene furchtbare Lebensgeschichte. Vor dem Horrorhaus steht eine kleine Ticketbude, an der man sich für eine Führung durch das Haus ein Ticket kaufen kann und einen Souvenirshop gibt es natürlich auch. Worüber man weniger spricht – wie viele Menschen in Macasa Point auf mysteriöse Weise verschwinden. Ein paar der Morde im Horrorhaus bleiben jedoch mehr in Erinnerung als andere und um da noch mehr Kapital draus zu schlagen, lässt die schon betagte Besitzerin Maggie Kutch anhand der Tatortfotos Wachsfiguren aufstellen, die sie dann am Ort der Verbrechens aufstellt.

Bei den Touristen kommt diese kleine Sensation natürlich gut an, wer will denn nicht mal den Schauplatz haarsträubender Verbrechen sehen, ein bisschen die Grenzen des guten Geschmacks kennen lernen und sich gruseln? Doch manchen reicht die Führung allein nicht, denn diese finden stets nachmittags statt und die Bestie, die in dem Haus hausen soll, geht erst nach Einbruch der Nacht um. Die Geschichte beginnt mit Polizist Jenson, der im Fenster der Horrorhauses ungewöhnliche Aktivitäten feststellt und Hilfe anfordert. Niemand betritt allein das Horrorhaus. Bei dieser ungewöhnlichen Aktivität handelt es sich um einen weiteren Einbruch, dieses Mal ein Vater mit seinem Sohn, den die Angst seines Sohnes auf der Führung beschämt und wütend gemacht hat. Diese Angst will er seinem Jungen nun austreiben, denn er hätte doch schließlich keinen Schwächling großgezogen, sondern einen angehenden Mann. Hätte der Vater mal auf die Angst des Buben gehört….

Außerdem treffen wir auf Donna und ihre Tochter Sandy, die sozusagen auf der Flucht sind vor Donna’s Exmann, der vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde und seiner Familie gedroht hat, er würde sie schon finden, egal wo sie sich verstecken. Dementsprechend liegen bei den beiden Frauen ohnehin schon die Nerven blank, als sie dann in einem Nebel kurz vor Macasa Point einen Autoschaden haben und gezwungen sind in das einzige Hotel, das Welcome Inn, einzuchecken. Bei ihrem unfreiwilligen Aufenthalt in Macasa Point, lernen die Beiden Jud und Larry kennen. Larry hat einst als kleiner Junge die Bestie des Horrorhauses gesehen, wie sie seinen besten Freund zerfleischt hat und hat sich an Jud, einen selbsternannten Monsterjäger gewandt, damit jener ihn darin unterstützt der Bestie ein für alle Mal den Garaus zu machen.

Zusammen versuchen die vier Donna’s Exman, der ihnen längst auf den Fersen ist, auszutricksen und der Bestie auf die Spur zu kommen. Die Sache nimmt einen unerwarteten Ausgang.

Inhalt Buch Zwei – Das Horrorhaus

Janice, die Tochter der Eigentümer des Welcome-Inn ist durch einen Zufall an das Tagebuch der ersten Überlebenden, Lilly Thorn, gekommen. Lilly Thorn hat, laut ihren Aufzeichungen, die Bestie mit eigenen Augen gesehen und auch ansonsten über eher ungewöhnliche Dinge geschrieben, die in diesem Haus passiert sein sollen. Janice riecht den ganz großen Gewinn und wendet sich mit dem Tagebuch an den bekannten Horrorschriftsteller Gorman Hardy, der schon einmal über eine wahre Geschichte geschrieben hat, die sich anschließend sehr gut verkauft hat. Sie vereinbaren ein Treffen im Welcome-Inn bei dem Janice ihm weitere Stellen in dem Tagebuch aufgrund dessen Gorman entscheiden möchte, ob die Geschichte es wert ist, erzählt zu werden. Mit von der Partie ist Gorman’s Freund und Fotograf, Brian Blake, der nicht nur sehr gut aussieht sondern auch dafür bekannt ist, nichts anbrennen zu lassen. Neben der Fotographie für Gormans Bücher, hat er eine weitere Funktion für seinen berühmten Freund – die Frauen ablenken. Denn um keinen Preis will Gorman das Geld das er mit dem Verkauf des Buches zu verdienen gedenkt, mit einem daher gelaufenen Mädchen teilen. Blöd nur, das sie pfiffig genug ist, um auf einen Vertrag zu bestehen. Aber ist sie auch pfiffig genug um nicht auf Schönling Brian Blake hereinzufallen?

Außerdem treffen wir im zweiten Buch auf Nora und Tyler. Die zwei Freundinnen haben sich dazu entschlossen, nach Macasa Point zu fahren und dort ein paar Tage zu verbringen, weil Tylers Jugendfreund Jenson angeblich dort hingezogen und Polizist geworden sein soll. Fünf Jahre ist das nun her, das die Wege der Beiden sich aus beruflichen Gründen getrennt haben, doch Tyler konnte Dan Jenson niemals vergessen. Wer weiß, vielleicht kann nach all den Jahren aus den Beiden noch was werden? Unterwegs geraten die Beiden in die Bredouille, da ein anderer Verkehrsteilnehme nicht gewillt ist, Nora einen Mittelfinger durchgehen zu lassen und die beiden Frauen angreift, die jedoch zufällig von Jack Wyatt und Abe Clanton gerettet werden. Von einander angezogen, beschließen die Vier sich gemeinsam im Welcome-Inn einzuquartieren, ein paar nette Tage miteinander zu verbringen und nebenher zu recherchieren, was aus Dan Jenson geworden ist. Die Recherche ergibt allerdings nicht ganz das, worauf Tyler gehofft hatte. Zum Glück sind da noch Abe und Jack, die für die beiden Frauen da sind, doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse erneut.

Meinung:

Das erste Buch lies sich ziemlich gut und war spannend, den man möchte als Leser unbedingt herausfinden, was an dieser Bestie dran ist oder ob es nicht doch eine ganz natürliche Erklärung gibt. Auch das Donna und Sandy auf der Flucht waren vor ihrem unzurechnungsfähigen Exmann und Vater, verlieh der Handlung noch einmal Extra-Spannung. Doch ab dem zweiten Buch nimmt die Handlung an Qualität rasch ab. Richard Laymon hat scheinbar etwas übrig für besonders intensive oder gar verstörende Sex-Szenen. Die Protagonisten, die sich erst kurz kennen, fallen praktisch sofort wie die Teenager über einander her, qualitativ hochwertige Dialoge findet man erst gar nicht. Unter anderem haben wir zu tun mit einer Art ewig geilem Wolfsmensch mit einem beachtlichen Penis, der nicht nur mit Zähnen sondern auch mit Zunge ausgestattet ist. Sein einziges Ziel – sich vermehren. Die Verhaltensveränderung von Donna’s Tochter war gänzlich unerklärlich, kam sehr plötzlich und entzog sich jeder Logik. Im zweiten Buch wird ein Konflikt in einem Massaker gelöst, das ebenso wenig verständlich ist. Ein wenig Logik hätte hier nicht geschadet. Vielleicht wendet sich das Buch an jene, die es mögen, wenn es nicht nur gruselig ist, sondern auch heiß her geht, an jene, die es mögen, wenn im Buch sehr viel Blut fließt und keinen Wert auf gute Dialoge legen. Das dritte Buch handelt dann wieder von Sandy, Donna’s Tochter, die unglaublicherweise noch am Leben ist. ( Ist sie es denn?) Allerdings hat mich als Leser ihr Verhalten dermaßen verwirrt und aus dem Lesefluss gerissen, das kein Interesse mehr daran bestand, den dritten Teil, “Mitternachtstour“, auch noch zu lesen.

2 von 5 Sternen

Preis Taschenbuch : 15,99€
Länge : 1231 Seiten
Genre . Horror
Verlag : Heyne Verlag
Veröffentlichung : 04.08.2008
ISBN : 978-3453433519

Website Richard Laymon

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