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The Weight – Interview

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The Weight haben gerade ihr neues Album „In Control“ veröffentlicht. Für den Silberling wurde die österreichische Formation geradezu mit positiver Kritik überschüttet. Auch bei uns heimsten sich die Wiener eine Top-Bewertung ein. Wir sind der Meinung, das Album sollte, nein muss gehört werden. Natürlich wollten wir auch einige Infos darüber einholen und stellten The Weight ein paar Fragen zum neuen Longplayer, der Zukunft und was uns sonst noch so einfiel.

Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt, uns ein paar Fragen zu beantworten.

MG: Wie seid ihr zur Musik gekommen?

TW: Über den Weg der Muttermilch. Nein, ganz im Ernst: wir kommen alle aus mehr oder weniger musikalischen Familien. Musik war einfach immer ein Thema und begleitet uns nun zum Glück schon unser ganzes Leben lang.

MG: Wir können uns natürlich auch täuschen, aber wir glauben, du spielst eine Ferrofish, diese Orgeln werden ja seit geraumer Zeit auch von Hammond hergestellt. Was hat dich dazu verleitet, genau dieses Model beziehungsweise den Hersteller zu wählen?

TW: Oh, danke für diese Produktinformation. Ich kannte Marke und Modell bis jetzt noch überhaupt nicht. Tatsächlich spiele ich in meinem Liveset eine Farfisa Compact Deluxe aus den 60er Jahren, die ich durch einen alten Echolette Leslie Klon jage. Die E-Piano-Sounds kommen von meinem Korg SV1, und seit wir das neue Album am Start haben, nutze ich live auch einen Roland SH2000 Synthesizer aus den frühen 70ern.

MG: Als bei dem Track „Almost Gone“ plötzlich Walzer-Klänge ertönten, waren wir doch etwas überrascht. Das hätten wir auf einem Heavy-Rock-Album dann doch nicht erwartet. Wer hatte die Idee dazu?

TW: Tja, eigentlich wären wir nie auf die Idee gekommen, uns das Label Heavy-Rock umzuhängen. Die Songs kommen bei uns einfach, wie sie wollen. 6/8- bzw. 3⁄4 Takt war auch auf unserem Vorgängeralbum schon zu hören, aber irgendetwas scheint bei Almost Gone die Leute anzusprechen, die Spielweise muss also doch anders sein, als bei Songs davor. Ich glaube, dass das Flair einfach speziell ist, insofern kann die Operation als geglückt gelten.

MG: Wir haben auf eurem neuen Album „In Control“ den Vibe von Altveteranen der Musikgeschichte vernommen. Darunter Deep Purple, The Who oder auch Black Crowes. Es klingt zwar nach 70er-/80er- Jahre-Heavy-Rock, ist aber dennoch jung, spritzig und einzigartig im Sound der 2020er. Wie leicht oder schwer fällt es euch, diesen Stil in euren einzuarbeiten?

TW: Vielen, vielen Dank für das Kompliment. Wie ich schon vorhin gesagt habe, stellt sich für uns hier keine besondere Herausforderung. Wir machen einfach nur jene Art von Musik, die uns im Blut liegt. So haben wir uns nie gedacht, „So, jetzt machen wir mal Classic Rock“. Ich möchte fast sagen, wir sind, was wir machen.

MG: Was sind eure musikalischen Vorbilder und warum seid ihr von genau diesen so angetan?

TW: Ich denke, eine halbwegs angemessene Auflistung würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Ich glaube aber ohnehin, dass man unsere Einflüsse gut heraushören kann und die hatten ihre Glanzzeit im eben schon von dir genannten Zeitraum. Die Musik von den 50ern bis in die 80er Jahre erscheint uns unfassbar frei und losgelöst von vielen Konventionen und Einschränkungen, die heute gelten. Das heißt nicht, dass die Plattenlabels und Manager damals nichts zu sagen gehabt hätten. Aber das fixe Genredenken war bei Industrie und Publikum noch viel schwächer verankert. Ab den 70er Jahren wurden leider immer mehr Grenzen in die Musiklandschaft gezogen.

MG: Es steht eine größere Tour an. Worauf freut ihr euch am meisten? Wegen Corona wurde diese verschoben!

TW: Wir sind gerade dabei, die Tour für Herbst neu aufzustellen. Wir möchten unsere Fans bis dahin mit unserem neuen Album vertrösten. Macht Euch alle einen schönen Abend und hört Euch „In Control“ in aller Ruhe an. Vielleicht gewinnt der konzentrierte Musikgenuss in Zeiten aufgezwungener Häuslichkeit ja auch wieder an Bedeutung.

MG: Wir haben euren Rockpalast-Auftritt von 2019 gesehen. Wie waren eure Erfahrungen damit und würdet ihr das nochmal machen?

TW: Auf jeden Fall. Der Rockpalast war eine tolle Erfahrung und für uns alle ein ganz spezieller Abend. Seit der Jugend sitzt du da und schaust deinen Vorbildern auf YouTube zu, die unter dem Label Rockpalast ihre Songs zum Besten gegeben haben. Das Format war für uns also ein ganz wichtiger Meilenstein, den wir unbedingt erreichen wollten.

MG: Werdet ihr 2020 auf Festivals anzutreffen sein und wenn ja, welche?

TW: Vielen Dank für die Frage. Wir freuen uns schon sehr auf den Festival-Sommer. Höhepunkt in unserem eigenen Land ist da sicher das Nova Rock. Ganz besonders freut uns auch unser Auftritt beim Herzbergfestival. Beide Festivals sind ein weiterer großer Schritt nach vorne.

MG: Ihr habt richtig gute Kritik zu „In Control“ eingeheimst. Wie wichtig ist euch Kritik und wie geht ihr damit um?

TW: Hm… wenn man sich über gute Kritik sehr freut, dann muss man sich über schlechte Kritik genauso ärgern. Wir versuchen also, einen gesunden Abstand zu den Reviews zu behalten, sonst beginnt das große Grübeln. Grundsätzlich freut uns aber natürlich, wie gut „In Control“ bei Presse und Fans ankommt. Viele ganz große Bands wie Black Sabbath, Grand Funk Railroad oder Led Zeppelin wurden zu Beginn übrigens ganz übel verrissen, insofern…

MG: Was ist für euch eine gute Kritik und muss diese immer positiv ausfallen?

TW: Eine gute Kritik lässt sich für uns daran erkennen, dass dahinter kein gescheiterter Musiker auszumachen ist, der seinen Frust jetzt an anderen auslässt. Da gibt es ja so einige negative Beispiele. Wichtig ist natürlich auch, dass sich der Kritiker mit der Materie auseinandergesetzt hat und über entsprechendes Hintergrundwissen verfügt. Ein offener Zugang zu Musik wäre auch kein Schaden… Und wenn das alles zutrifft, dann darf einem guten Kritiker etwas auch ehrlich nicht gefallen.

MG: Was ist 2020 oder in der absehbaren Zukunft geplant?

TW: Die verpassten Termine so schnell wie möglich nachholen und die gemeinsame Zeit genießen.

MG: Mit welchem Musiker/Künstler würdet ihr gerne mal zusammenarbeiten oder schließt ihr so etwas generell aus?

TW: Nein, gar nicht. Andere Musiker sind für uns natürlich immer interessant. Ein schöner Bläsersatz zum Beispiel könnte so manches Konzert und/oder Album in Zukunft aufpeppen.

MG: Wir sagen vielen Dank für das Interview und möchten euch die Gelegenheit geben, das Wort an eure Fans und diejenigen, die es hoffentlich bald werden, zu richten.

TW: Lasst Euch nicht von anderen sagen, wie Ihr sein sollt, sondern zieht euer eigenes Ding durch!

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