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Unplaces – Changes – CD Review

2001
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Unplaces (ehemals NRT) knüpfen mit ihrem neuen Album „Changes“ nahtlos an die Geschichte von NRT an. Erscheinen wird der Longplayer am 01. Juni – und ihr könnt euch auf 14 Tracks freuen. Das Soundgefüge des Silberlings ist voller Schwermut und Melancholie. Düster gehalten taucht man in die Thematik von Sinn und Selbstbestimmung in Zeiten der Medialisierung, Globalisierung und Konsumwachstum ein.

Das Trio wartet mit klassischem Wave sowie Rock und leichtem Post-Punk auf. Frontfrau Dorette Gonschorek stellt ihren ganz eigenen Gesangsstil unter Beweis. Die Stücke erinnern oft an die 80er-, 90er-Jahre Wave-Synth-Pop-Musik und ziehen Bahnen von Jim Grey (They can see in the Dark) bis hin zu Talk Talk (Such A Shame).

Grob ähneln sich die 14 Tracks, da sie zumeist eine dunkle Stimmung verbreiten. Diese zieht einen in ihren Bann und so findet man sich in leicht bis mittel drückender Atmosphäre wieder.

Zwei der Tracks erinnern sehr stark an Jim Grey. Zum ersten wäre das „Chances“, eine treibende Synth-Kreation, die gesanglich immer wieder „They can see in the Dark“ ins Gedächtnis ruft.

Noch so ähnlich verhält es sich bei „Mister Bot“. Hier ist der Beginn durch die leichten Post-Punk-Züge noch auffälliger in die Grey-Richtung gestaltet worden.

Mit dem Talk Talk-Cover „Such A Shame“ liefern Unplaces einen Klassiker. Langsamer, melancholischer intoniert als das Original. Ein gelungener Versuch einen Hit neu aufzulegen.

Treibend und fordernd schallen einem die Worte “What Happened“ aus den Boxen. Diesem Refrain liegt der Songtext von „Reset“ zugrunde, der das Sharing im Web anspricht. Das jeder alles über sich teilt und man das Gegenüber doch nicht kennt. Bei den Lyrics sollte man immer ein offenes Ohr haben. Der rote Faden zieht sich durch alle Texte, die Frage um den Platz im Hier und Jetzt wird mehrfach diskutiert. Ist ein Wandel gut oder schlecht, ist er nötig oder nicht…?

Neben den Synth bedient das Trio auch Gitarre, Bass und Schlagzeug, was zu einer netten rockigen Note führt.

Fazit: Alles in allem ist das Album okay, aber eben nur okay. Das CD-Case ist toll gemacht mit Doppel-Booklet, in dem alle Texte stehen; düster gehalten in grau, passend zur Musik. Auch wenn die Texte ansprechen, die Melodien kreativ und abwechslungsreich sind, ähnelt sich alles zu sehr. Für mich persönlich ist es schwer, das Album mehr als einmal am Stück zu hören oder auch mehrmals am Tag. Die Gesangseinlagen sind wehleidig, weinerlich, der deutschsprachige Ursprung lässt sich schwer leugnen.

6 von 10 Punkten

Tracklist
01. Utopia Dream
02. Escape
03. Changes
04. The Left Behind
05. Lost In Space
06. Such A Shame
07. Reset
08. Downshifting
09. Insight
10. Mister Bot
11. Freedom
12. Pseudo Reality
13. Against Ourselves
14. Open End

Unplaces
Changes
Label: Tangrami
VÖ: 01.06.2018
Genre: Wave/Rock

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