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Dimmu Borgir – Eonian – CD-Review

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Die norwegischen Black-Metaller Dimmu Borgir haben ihr neues Album „Eonian“ herausgebracht – orchestral, episch und äußerst beeindruckend. Acht Jahre haben sich die Norweger Zeit genommen, um ihr neues Album zu produzieren, da steigen die Erwartungen natürlich. Musikalisch gesehen erweitert die Band ihre Grenzen. Die Black-Metal-Parts düster mit Blastbeats und Doublebass, die orchestralen Passagen bombastisch und erhaben. Die Genre-Bezeichnung Symphonic Black Metal umschreibt den Inhalt hier also perfekt. Veröffentlicht wurde das Album via Nuclear Blast am 4. Mai.

Seit 2012 haben die Musiker von Dimmu Borgir an „Eonian“ gearbeitet, die Songs bis ins letzte Detail ausgearbeitet und perfektioniert, bis der episch-orchestrale Sound auf CD gepresst wurde.
Gleich mit dem ersten Song „The Unveiling“ wird schon mal alles ausgepackt, was auf dem Album dabei ist. Majestätische Stimmen des Schola Cantrum Chores, Orchester und Black-Metal vom Feinsten. Ein absolut gelungener Einstieg. „Interdimensional Summit“ wurde bereits vorab veröffentlicht und von einigen Fans verrissen, die Parallelen zu „Nightwish“ entdeckten, zu viel Zuckerguss, zu viele Schnörkel. Na ja, also ich finde den Song absolut erträglich, nein eigentlich sogar ganz gut gelungen.
Bei „ÆTheric“ schafft es der Chor, eine unheilvolle Atmosphäre herzustellen, diese wird durch Streicher immer wieder aufgelöst – ein Wechselbad der Gefühle und einer der Gänsehautmomente des Albums. „The Empyrian Phoenix“ haut in eine ähnliche Kerbe.

„Council of Wolves and Snakes“ ist folkloristisch angehaucht, man denkt an indianische Stammeszeremonien, „Heyamama, heyamama“ – auf jeden Fall interessant.

„I Am Sovereign“ ist ein Highlight des Albums. Der Beginn ganz klar düsterer Black Metal, ab Minute 2:40 dann ein Break. Eingängige Riffs, die Gitarre spielt cembalo-ähnlich, dazu die dunkle Stimme von Shagrath und dann wird’s orchestral und episch. Wow, das hat eine Wucht!

Bei Songs wie Lightbringer nickt der Kopf ganz von selbst im Takt mit, ein brachiales Werk, das an die Vorgängeralben erinnert. Mit „Alpha Aeon Omega“ steuert das Album auf den Höhepunkt zu bevor es dann zu einem gemäßigten, ruhigen Abschluss mit „Rite of Passage“ kommt.

Fazit: Viele Symphonic-Parts, Chor und Streicher sorgen für Gänsehautmomente. Jedes Stück ein Opus, bei jedem Hören fallen neue Details auf. Komplex, intensiv, schön, erhaben. Klar kann man kritisieren, dass Chor und Orchester dominant sind, die bombastischen Momente mögen den puristischen Black-Metal-Fan irritieren, aber gerade diese sorgen für eine Intensität, die ungewöhnlich und fast einzigartig ist. Dimmu Borgir besteht seit 25 Jahren, da ist eine Weiterentwicklung unvermeidlich. In diesem Fall besteht die Entwicklung eher weg vom Black Metal der Anfangsjahre und hin zum bombastischen Symphonic Black Metal. Man darf schon gespannt sein, wie die Band dieses Werk live präsentieren wird. Insgesamt ein durchweg gelungenes Album, das überzeugt.

Wertung: 9/10 Punkten

01. The Unveiling
02. Interdimensional Summit
03. ÆTheric
04. Council of Wolves and Snakes
05. The Empyrean Phoenix
06. Lightbringer
07. I Am Sovereign
08. Archaic Correspondence
09. Alpha Aeon Omega
10. Rite of Passage

Dimmu Borgir
Eonian
Label: Nuclear Blast
Veröffentlicht: 4. Mai 2018

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