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Eigensinn – Persona Non Grata – CD Review

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Im süddeutschen Raum formierte sich die Band Eigensinn bereits im Jahre 2003. Bis heute wurden neben den Alben „Eigensinn“ (2003) und „Die Wahrheit“ (2009) noch zwei EPs veröffentlicht. Nach rund zwei Jahren harter Arbeit, zeitweiligen Rückzug auf ein einsames Gehöft in Sachsen Anhalt um die richtige Atmosphäre einzufangen, steht der Release des „Persona Non Grata“ Albums kurz bevor.

Via Joy & Pride wird der Longplayer zum 01. Dezember seinen Weg in die Plattenläden der Nation finden. Sängerin Nemesis, aka Biggi Käfer, ist gesanglich ansprechend und in der Kombination mit ihren Bandkollegen kreierte sie einen Sound für ein breitgefächertes Publikum. Das Besondere an „Persona Non Grata“: der größte Teil der insgesamt 11 Lieder wurde in Deutsch, aber auch zwei in Englisch, eingesungen.

Nehmen wir uns doch den ersten Deutschen Part der CD genauer vor.

Einen rockigen Einstieg liefert „Zombie“, Nemesis spricht den Großteil des Textes, doch wenn sie mal singt, dann auch mit Nachdruck. Eine leichte provokante Punknuance schwingt mit. Auch der Titeltrack „Persona Non Grata“ schallt nicht weniger provokativ aus den Boxen. Textpassagen aus Schillers Glocke wurden mitgenutzt. Die Gesangsspur bewegt sich von melodiösen Gesang bis zum Rock-Punk-Spektrum, mit welchen Biggi durchaus zu überzeugen weiß. Instrumental befindet sich die Band in der NDH, auch wenn immer wieder andere Genre mit untergemischt wurden.

Opulent beginnt „Die Waldfee“ und lässt auf Großes hoffen. Ein Lied mit  teils treibenden, auffallende Beats und alles scheint stimmig… bis der Refrain ein störendes „Holla die Waldfee“ in Dauerschleife aus der Anlage hämmert. Die Wortwiederholung scheint kein Ende zu nehmen und so büßt das sonst so gelungene Lied massiv an Ausstrahlung ein.

Leider verhält es sich auch bei „Boom“ ähnlich mit dem Refrain. Sonst schlägt der NDH Powertrack mit einem lauten BOOM ein.

Mit harten Rockriffs gespickt und durch Schlagzeugsalven unterstützt schallt die Forderung „Gibs Mir“ durch den Raum. Der synthlastige, energiegeladene Track ist mitunter der härteste Part des Albums und weiß zu fesseln.

Wie zuvor gesagt wurde ein Teil des Silberlings in Englisch gehalten und was soll man sagen, Eigensinn hat auch das im Griff. „My Emptiness“ startet ruhig und man wird ein bisschen an Anne Clark oder an die 80er Post-Punk Ära erinnert. Doch dann zieht die Geschwindigkeit an, der Gitarrensound wird kratziger, jedoch lässt man die Synths als Grundgerüst bestehen.

Mehr Elektro flutet den Raum, als „Scratching“ beginnt. Durch seine Tempiwechsel schlagen einem nach kürzester Zeit die kraftvollen Töne, Doublebase und sanfte Klänge um die Ohren. Fordernde, treibende Drums versuchen sich gegen den hohen, zum Teil operngleichen, zum Teil punkröhrenartigen Gesang zu behaupten. Gut gelungenes Battle!

„Monster“ findet seinen Weg aus der Anlage. Der hier platzierte deutschsprachige Track läutet das Ende des englischen Parts ein. Mitten im Lied mixte man den Text eines Kinderliedes mit den Melodien von „In der Höhle des Bergkönigs“.

Synths der 80er mischt sich zu einem sanften „Ahhhh“, der harte Bass und das ruhig gespielte Schlagzeug gesellt sich dazu. Der Einsatz des Gesangs ist noch immer sanft und ruhig. Mit „Aurora“ wurde ein harmonisches Gesamtwerk kreiert, was eine konstante Ruhe vermittelt, selbst wenn das Tempo etwas zunimmt.

Zum Abschluss wird es noch gefühlvoller, „Caldera“ eröffnet mit Klavierspiel, hinzu stößt die melodische Stimme von Nemesis. Diese Ballade weiß zu bezaubern.

Fazit: Eins muss man Eigensinn schon lassen, das Album hat es in sich. Durch den Mix aus deutschen und englischen Tracks kann man „Persona Non Grata“ nicht als gewöhnlich bezeichnen. Auch macht es einem das bunte Treiben der verschiedenen Genre nicht einfacher ein Urteil zu fällen. Guter Sound kommt ja ebenso hinzu. Lediglich ein bis zwei Refrains sind durch die Wortwiederholungen extrem aufdringlich, was nicht so ansprechend ist Des Weiteren sind die gesprochenen Passagen nicht jedermanns Sache, doch alles in allem ist es ein starkes Album.

8,5 von 10

Tracklist:
01. Zombie
02. Persona Non Grata
03. Die Waldfee
04. Boom
05. Gibs Mir
06. My Emptiness
07. Scratching
08. Monster
09. Aurora
10. Caldera
11. Waldfee (Hidden Track)

Eigensinn
„Persona Non Grata“
Label: Joy & Pride
VÖ: 01.12.2017
Genre: NDH/ Metal

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