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Helldrifter – Lord Of Damnation – Review

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Heute im Programm, Death Metal aus Baden-Württemberg, das gibt es von Helldrifter auf die Lauscher. Die Stuttgarter Band wird stark von Formationen wie Carcass, Canibal Corpse oder auch At The Gate inspiriert und mixt gerne mal Thrash und Melodic-Death-Elemente ihrem Sound bei. Wenn diese Soundgerüste dann mal richtig melodisch ausfallen, kann es sich musikalisch in Richtung Children Of Bodom oder auch Dark Tranquility ausweiten. Was die Lyrics betrifft, toben sich Helldrifter thematisch in der Mystik, dem Horrorgenre oder auch mal soziologisch, aber gern mit eine starken Dosis Surrealismus, aus.

Am 29. Oktober erscheint mit „Lord Of Domination“ das neueste Werk via Blast Blood Distribution in den Läden. Es erwarten euch 10 Tracks, die in den HardDriveSounds Studios aufgenommen und von US-Mastering Engineer Joel Grind gemastered wurden.

Schon beim Opener „Feed The Fire“ geht es hart, wenngleich melodisch zu Sache. Die Vocals tendieren in die Richtung von Amon Amarth, könnten aber etwas mehr Power gebrauchen. Sie sind aber im tiefen Growl-Bereich angesiedelt und werden durch ein paar ebenso tiefe Screams durchbrochen.
Auch der Nachfolgetrack „Red“ wurden ähnlich zusammengesetzt. Treibende Rhythmen, satte Riffs und ein fast schon ruhig gespieltes, nicht wirklich Death-Metal-lastiges Schlagzeug. Es klingt eher nach Trash, was man hier geboten bekommt. Aber auch nicht schlecht. Wer Lust hat, kann sich die Videos zu den ersten beiden Songs des Longplayers bei YouTube reinziehen.

Bei „Holy Terror“ kommt dann auch der Drummer mal etwas aus sich raus, der Gitarrist nudelt sich gekonnt einen an der Klampfe ab, aber gesanglich tut sich halt nicht wirklich viel. Es bleibt bei schreiartigem, etwas an Kraft mangelndem Gegrunze, das man von diversen anderen Death-Metal-Bands gewohnt ist.
Als nächstes schlägt uns „Inferna in Marte“ entgegen. Gefühlt ist das Riffing oftmals in der Dauerschleife gefangen, die Drums erinnert aber etwas an Metallica, nur ist bei Helldrifter der Schlagzeuger besser.

Bei „On Wings Of Evil“ geht es ähnlich weiter, zumindest schafft es der Gitarrist, hier und da dann doch noch auszubrechen und mal was Interessantes dazwischen zu schieben.

„Lethargy“ wirkt schon fast erfrischend, erst ruhig gehalten zieht der Track dann an, dieses Spiel wiederholt sich von Midtempo zum Brecher und zurück. Drumgewitter und melodische Gitarrenriffs durchbrechen das Soundgerüst immer wieder, und man hört ganz kurz mal was vom Bassisten. Für uns bis jetzt der beste Titel auf dem Album.
Bei „Banned To Obscurity“ hat man das Gefühl, mitten im Lied zu beginnen, da von der ersten Sekunde an alles bereits am Laufen ist. Treibende Schlagzeugsalven, hartes Riffing und Gesang setzen so plötzlich ein, dass man dreimal nachschaut, ob man was übersprungen hat.

Der Titeltrack „Lord Of Damnation“ schreit zumindest zu Beginn verdächtig nach Metallica und Kill Em All. Hier fällt der Gesang deutlich brachialer aus, aber das Instrumental plärrt einem Trash entgegen. Mit „Absolution“ legen Helldrifter noch mal an Speed zu, schaffen es aber auch hier, an der Gitarre noch einen kurzen, melodischen Einreißer abzuliefern.
Zu guter Letzt scheppert „Scars Of Time“ eher mit Midtempo aus den Boxen.

Fazit: Der Pfälzer in mir würde die Stuttgarter gern zerreißen, aber Musikghouls möchte unparteiisch, unvoreingenommen und unbestechlich bleiben. So können wir euch berichten, dass Helldrifter mit „Lord Of Damnation“ ein hörenswerten Longplayer hier abgeliefert haben. Klar gibt es aus unserer Sicht am Sound und dem Gesang ein paar kleine Mängel, aber das Instrumental hat das wieder rausgerissen. Der Longplayer bietet genug Abwechslung, dass es auch bei mehrfachem Anhören nicht langweilig wird. Die Musiker wissen, was sie machen und der Mix aus Death-Metal mit eindeutigem Thrash-Anteilen konnte bei uns ganz gut punkten.

Punkte 8 von 10

Tracklist
01. Feed the Fire
02. Red
03. Holy Terror
04. Inferna in Marte
05. On Wings of Evil
06. Lethargy
07. Banned to Obscurity
08. Lord of Damnation
09. Absolution
10. Scars of Time

Helldrifter
Lord Of Damnation
Label: Blast Blood Distribution
VÖ: 29.10.2021
Genre: Death Metal

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