Start Allgemein Forever Still – Breathe In Colours – CD-Review

Forever Still – Breathe In Colours – CD-Review

2023
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Aus Dänemark kommt so manch Gutes. Salzlakritz zum Beispiel. Hotdogs. Meinetwegen auch „Volbeat“ – nun ja, die Geschmäcker sind halt verschieden. Und „Forever Still“, eine dänische Alternative Metal-Band, die sich 2010 gegründet haben. Jetzt bringt das Songwriter-Duo Maja Shining (Gesang) und Multi-Instrumentalist Mikkel Haastrup mit „Breathe In Colours“ via Nuclear Blast am 29. März ihr zweites Album auf den Markt. Verstärkung haben sie sich mit Rune Frisch an den Drums geholt. Inspiriert von der Blade-Runner-Vision (Großkonzerne, die unsere Regierung kontrollieren, der drohende ökologische Kollaps der Welt) hat „Forever Still“ ein Album mit einer „futuristischen, dystopischen Stimmung“ konzipiert, wie die Band betont. Cyberpunk mit rohem elektronischen Sound.

Der Opener „Rewind“ beginnt düster und geheimnisvoll, die Stimmung löst sich dann aber im Chorus in Wohlgefallen auf. Solider Rock mit viel Electro. Etwas härter geht es dann mit „Fight!“ zur Sache. Mehr Tempo, mehr Härte in der Stimme, aber so ganz traut sich die Sängerin scheinbar noch nicht, die Keule rauszuholen. War wohl nur ein Warmlaufen, denn bei „Breathe in Colours“ geht es endlich zur Sache. Die Screams kommen unverhofft und sind stark, davon hätte der Song ruhig noch mehr vertragen. Ein gelungener Spannungsaufbau und einer der stärksten Songs des Albums.

Doch dann kommt mit dem nächsten Song der totale Einbruch. Eine Ballade – das kann gelingen, muss aber nicht.

Ich sehe eine große Bühne. Ich sehe Moving Lights, die diese Bühne in blau-weißes Licht tauchen. Nebel – viiiieel Nebel. Tänzer! Und eine Windmaschine. Madame Maja Shinin entert in langem weißen Flattergewand die Bühne. Herzlich willkommen beim Eurovision Song Contest. Was soll das? Warum ist „Is It Gone?“ so mainstream? (Und warum ist Frau F. denn jetzt schon wieder so böse? Vielleicht weil sie vom Tralala-Songwriting á la Ralph Siegel grüne Pickel bekommt!) Klebrig-kitschiger Soundkleister, Zuckerwatte für die Ohren. So, genug der Nettigkeiten. Bei „Survive“ hat sich die Band dann aber wieder berappelt und findet zurück zur Härte. Auch bei „Pieces“ geht es zur Sache. Insgesamt zeigen die Songs starke Kontraste zwischen der lieblichen Stimme und harten Gitarrenriffs. Einen ruhigen Moment bietet „Say Your Goodbyes“, der Song ist schon wieder gefährlich nah an der Grenze zum Pop, das Gleiche gilt auch für „Embrace The Tide“. Beide Songs sind eher belanglos, zu viel Gesang, zu wenig markante Instrumentalparts. Schade.

Fazit: Ach ja, das Album hat so seine Momente. Immer wenn Maja so richtig aufdreht wird es interessant. Die Screams bilden einen schönen Kontrast zu der sonst lieblichen Stimme. Einige starke Stücke wie „Breathe in Colours“ oder „Survive“ lassen durchaus eine Menge Potenzial erkennen. Leider sind auch einige belanglose Stücke auf dem Album, die zwar ganz nett anzuhören sind, aber das war es dann schon. Zu dominant in den Gesangsparts, zu eintönig die Instrumentalisierung.

Wertung: 6/10

Tracklist:
01. Rewind
02. Fight!
03. Breathe In Colours
04. Is It Gone?
05. Survive
06. Do Your Worst
07. Pieces
08. Rising Over You
09. Say Your Goodbyes
10. Embrace The Tide

Forever Still
Breath in Colours
Genre: Alternativ
Label: Nuclear Blast
VÖ: 29.März

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