Start Allgemein Aesthetic Perfection – Into The Black – CD Review

Aesthetic Perfection – Into The Black – CD Review

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Das US-amerikanische Musikprojekt Aesthetic Perfection bringt am 29. März ihr neues Album „Into The Black auf den Markt. Mastermind Daniel Graves hat sich für den Silberling Unterstützung bei einigen Musikerkollegen geholt. Darunter Richard Kruspe von Rammstein. Wenn das mal nicht vielversprechend klingt.

Seit der Gründung 2000 konnten sich AP mit ihrem Mix aus Elektrobeats bis Aggrotech und einer Prise Pop einer stetig wachsenden Fangemeinde erfreuen. Experimentierfreudig waren Aesthetic Perfection ja schon immer, eine deutliche Weiterentwicklung über die letzten Jahre war nicht zu überhören. Das Warten auf die heißbegehrte neue Scheibe, die mit 10 Tracks gespickt wurde, hat zum Glück bald ein Ende.

Opener „Gods & Gold“ feat. Richard Kruspe beginnt mit Piepstönen, harten, aber eher schleppendem Rhythmus und krächzendem Gesang. Die Gitarrenriffs aus dem Hause „Kruspe“ wurden reichlich verzerrt und passen so zu dem teilweise sehr schnellen kratzigen Gesangsparts, die Daniel vom Stapel lässt. Wenn dann mal klar und melodisch gesungen wird, erhebt sich die Stimme schon mal in den oberen Grenzbereich. Hut ab, guter Mix, aber etwas mehr von Richard hätte nichts geschadet.

Wickedness“ wirkt dagegen etwas energischer. Tanzbare, treibende Klangabfolgen, die immer wieder mal stark anziehen. Schöner, „clubtauglicher“ Song. Genauso gut aus der Hüfte kommt man bei „No Boys Allowed“.

Gefühlvoll geht es mit der Midtempo-Nummer „Supernatural“ weiter. Wenngleich auch hier die rauen Voice-Einlagen nicht fehlen. Dazwischen saubere, sanfte oder verzerrte Gesangsparts. Obendrauf eine kurze Gebetsstunde: „When I die befor I wake, I pray the Lord my Soul to take!“, eine Zeile aus einem alten Kindergebet.

Zwei ruhigere Tracks folgen mit „Echoes“ und „We Wake Up“ feat. Jinxx & Wesenberg. Dann wird es wieder etwas poplastiger mit „If I Die“ feat. Jinxx. Hier sind die Gitarrenriffs wenigstens deutlicher zu hören. Bei „Saint Peter“ greift Daniel wieder auf die höheren Tonlagen zurück. Dazu gibt es treibende Beats satt.

Der nächste Song „YOLO“ könnte auch gut aus den 80er Jahren stammen. Die sphärischen Klanggebilde, die den Raum fluten, erinnern entfernt an Anne Clark im Aggrotech-Versuch. Eingängig, clubtauglich – was will man mehr?

Nochmals gefühlvoll wird es zum Schluss mit „Mourning Doves“. Schön langsam, Gänsehaut, den Körper hoch krabbelnd, nimmt die Melodie einen gefangen. Die Riffs von Jinxx fügen sich perfekt in das Soundgefüge ein. Nichts eckt, nichts wirkt aufdringlich. Toller Track zum Augen schließen und träumen.

Fazit: Auch, wenn ich persönlich ja mehr dem Metal fröne, muss ich hier den Hut ziehen. Ein Elektro-Album, das mich so in Beschlag nimmt, hatte ich nicht erwartet. Okay, es ist ja nicht nur Synth, was aus der Anlage scheppert. Die Stimme von Daniel ist eben sehr ansprechend – und hier und da ein gekonnt eingeworfenes Gitarrenriff machen das Ganze noch hörenswerter. Dass Aesthetic Perfection wissen, was sie tun, hört man deutlich raus. Ein sehr facettenreicher Longplayer, der auch über das einmalige Anhören nicht schlechter wird, eher findet man neue i-Tüpfelchen, die einem beim ersten Hören nicht so aufgefallen sind.

10 von 10 Punkten

Tracklist

01.Gods & Gold feat. Richard Z Kruspe
02.Wickedness
03.No Boys Allowed
04.Supernatural
05.Echoes
06.We Wake Up feat Jinxx & Wesenberg
07.If I Die
08.Saint Peter
09.YOLO
10.Mourning Doves feat Jinnx

Aesthetic Perfection
Into The Black
Label: Close To Human Music
VÖ: 29.03.2019
Genre: Elektro/Aggrotech

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