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Bale – Dayeater – Review

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2005 hat sich die in München ansässige Hardcore-Formation Bale gegründet. Die hat sich reichlich Zeit gelassen, um ihr Debütalbum „Dayeater“ auf den Markt zu bringen. Der Longplayer, bestückt mit 10 Tracks, erscheint heute am 02. Juni in den Läden und liefert euch brachialen Sound.
Die Haupteinflüsse der 90er Bands lassen sich kaum leugnen, so erinnert die Scheibe an Bands wie
Suicidal Tendencies, Agnostic Front, Integrity, Spudmonsters, Pro-Pain oder auch Bane. Da es ihr Debüt ist, gibt es noch nicht allzu viel von Bale zu hören. 2009 wurde jedoch eine EP released. Wer Lust hat, kann ja mal nach „Inside The Rain“ suchen.

Wer sind Bale?
Frontkreischer ist Flo, dazu kommen die Saiten-Schredderer Jo, Berzi (Gitarre) und Didi (Bass). Für die Drum-Gewitter ist Sven zuständig.

Anlage an, Lautstärke aufgedreht, los geht’s. Die Nachbarn sollen ja auch was davon haben.

Der Opener „Painter Wanted“ weist in die Richtung, in der das Album abfeuert. Harte, treibende, jedoch tiefe Beats, die nach Endzeit klingen, eine verzerrte Stimme, sowie reichlich Aggressionen schwingen uns aus der Anlage entgegen. Die Schlagzeuggewitter nehmen kein Ende.
Ähnlich verhält es sich bei „Everlasting Will“. Wobei sich hier der Sound ein wenig aufgehellt hat, und Group-Shouts hinzugefügt wurden. Gesanglich geht es fast schon in Growls über.

Bei „Unasked – Unanswered“ wird sich stimmlich brachial ins Zeug gelegt, wohingegen die Instrumentals nach fetten 90er Hardcore klingen. Man muss der Formation lassen, dass sich alles in einem melodischen Spektrum bewegt. Ob wir sie nun aus der breiten Masse an Bands direkt wiedererkennen könnten, sei dahingestellt. Auf jeden Fall werdet ihr sie wohl eher nicht im Radio zu hören bekommen. (Schade, wir würden da einschalten.)
Auch bei „Dormant“ sehen wir vor unserm inneren Auge ein Stagediving-Publikum um uns herum fliegen. Wie bei den vorangegangenen Titeln geht es hier hart zu. Es ist wirklich nicht schwer, unter anderem Suicidal Tendencies in den Stücken auszumachen.

Für uns ist der Titletrack „Dayeater (Dyer Island)“ ein Highlight auf dem Longplayer. Ein wenig wie die Ruhe vor dem Sturm. Gesprochener Text, von Meeresrauschen untermalt, dann steigen langsam die Gitarren und das Schlagzeug ein. Nach etwa einer Minute kommen zwei Einrufe, bevor es wieder in raues Geschreie übergeht. Die Instrumentals ziehen das Tempo an und liefern eine dystopische Breitseite.

Ob das Schlagzeug überlebt hat, wissen wir nicht. Jedoch muss dieses bei „White Is Black“ ganz schön herhalten.
Schwach erinnert „Our Remains“ gesanglich an Amon Amarth, wobei der Instrumental-Part definitive kein Viking-Death-Metal spielt.

Die letzten drei Songs lassen wir außen vor, denn ihr solltet die Band und das Album selbst auschecken.

Fazit:
Achtung, das ist nichts für Weicheier!
Wer es gern etwas härter mag, hört hier genau richtig. Brachial-Battle vom Feinsten, aggressiv und -wie ein Springer in die Fresse-, schlagen die Beats alles kurz und klein. Jedoch muss man auch sagen, dass die Formation genügend Melodie verwendet, sodass nicht alles in Geschredder endet. Gesanglich, wenn man es noch so nennen darf, wird das Reibeisen rausgeholt. Growling, Screaming und Shouts sitzen, könnten aber ein wenig mehr Power vertragen.
Uns fehlt ein bisschen der Kick, der absolute Wiedererkennungswert. Aber dieses Album ist alles andere als Mainstreamtauglich – was wir natürlich immer feiern!

Punkte 8 von 10

Tracklist
01. Painter Wanted
02. Everlasting Will
03. Unasked – Unanswered
04. Dormant
05. Dayeater (Dyer Island)
06. White Is Black
07. Our Remains
08. Light Robber
09. Something Inside
10. Hardships

Bale
Dayeater
Lable: Spreading the Hardcore Reality
VÖ: 02.06.2023
Genre: Hardcore

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