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Unzucht – Akephalos – CD Review

1992
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Gerade war die Unzucht noch auf der „Todsünde Total“-Tour und schon haut der Dark-Rock-Vierer ein neues Album raus. Mit „Akephalos“ legt sich die Band einen weiteren Meilenstein. Am 27. Juli kommt der Silberling via Out Of Line in die Läden. Während euch auf der Standard-Ausgabe 13 Tracks inklusive „Ein Wort fliegt wie ein Stein“ feat. Saltatio Mortis erwartet, gibt es bei der Fan-Edition eine Zusatz-CD. Diese umfasst fette 10 Pianoversionen älterer Lieder. Obendrauf findet ihr in der Box einen Aufnäher, eine Flagge und eine handsignierte Autogrammkarte.

Die bis dato veröffentlichten fünf Alben zogen die Fans in ihren Bann. Auf der letzten Tour konnte man sich wieder einmal überzeugen, wie familiär und innig das Band aus Fans und Musikern ist. Die unzüchtige Fanbase steht vor, hinter und immer zur Seite der Formation. In freudigen wie in traurigen Lebensabschnitten gibt man sich Halt, lacht oder weint auch mal zusammen. Und so konnte die Combo auch eben mal mit fünf Jahren Verzug eine Tour zum Erstlingswerk veranstalten. Gefeiert wurde die Scheibe, als wäre sie eben erst erschienen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass schon heiß und innig auf den neuesten Silberling gewartet wird.

Was dem Amerikaner sein „Sleepy Hollow“ ist dem Griechen sein „Akephalos“. Kopflose Gestalten aus Mythen und Legenden. Zum Glück kann man sich bei der Unzucht blind darauf verlassen, dass rein gar nichts kopflos vonstattengeht. So können wir uns auf typische Kracher, eingängige Refrains und heftige Brecher freuen. Wir haben für euch reingehört, und dank der aufgedrehten Lautstärke unsere Nachbarschaft auch.

Mit kratzigen Gitarrenriffs und Schlagzeugsalven schlägt der Opener „Projektil“ gleich mal richtig ein. Treibend hämmert es aus den Boxen, Gesanglich schreit Daniel De Clercq sich in gewohnter Weise die Lunge aus dem Leib, während Daniel Schulz die melodische Gesangsspur liefert.

Ja, es klingt nach Unzucht, aber nach der härteren Variante, die immer wieder für solche Kracher sorgt. Energiegeladen schlägt das Quartett immer wieder Haken zwischen den einzelnen Musikgenres und besticht dadurch, dass es experimentiert, sich aber dennoch immer selbst treu bleibt.

Mit Nela“ wurde bereits das erste Musikvideo zum neuen Silberling veröffentlicht. Der Track ist einer der eher ruhigeren mit einem sehr eingängigen Refrain. Man sieht das Publikum schon förmlich die Arme in wedelnd und inbrünstig mitsingend beim nächsten Konzert vor sich stehen.

Sehr gefühlvoll wird es bei „Du fehlst“. Das Lied geht unter die Haut, trifft mitten ins Herz und erinnert in der Melodie etwas an ToolBisschen mehr Synth-Klänge und etwas Indie fluten durch den Raum. „Der schmale Grat“ nimmt einen durch den ruhigen, sehr melodischen Rock in Beschlag.

Die Saltatio-Mortis-Version von „Ein Wort fliegt wie ein Stein“ kann sich hören lassen. Die Dudelsackeinlage verleiht dem Track eine schöne Mittelalternote, obwohl er ansonsten sehr rockig und kraftvoll gehalten wurde.

Fazit: Geiles Album, hätten wir auch nicht anders erwartet. Die Unzucht bleibt sich treu und liefert wieder eine Palette von brachialen Krachern und ruhigen Tracks zum Nachdenken.

Um es mit den Worten eines Unzucht-Fans zu sagen (Julia G.): „Alter, das Album zerfickt dir den Gehörgang“. Wir raten daher dringend zum Kauf! Da uns die CD mit den Pianoversionen zur Bemusterung nicht vorlag, können wir darüber auch keinerlei Aussage treffen.

9,5 von 10

Tracklist
Disc 1:
01. Projektil
02. Nela
03. Der Tod in mir
04. Die verbotene Frucht
05. Akephalos
06. Du fehlst
07. Der schmale Grat
08. Nur die halbe Wahrheit
09. Nachts im Meer
10. Fleisch und Ruinen
11. Das sichere Ufer
12. Ein Wort fliegt wie ein Stein – feat. Saltatio Mortis – Bonus Track

Disc 2:
01. Wir sind das Feuer – Piano Version
02. Nimm mich mit – Piano Version
03. Widerstand – Piano Version
04. Ein Tag wie jeder andere – Piano Version
05. Meine Liebe – Piano Version
06. Seelenblind – Piano Version
07. Hinter Glas – Piano Version
08. Lava – Piano Version
09. Nur die Ewigkeit – Piano Version
10. Du fehlst – Piano Version

Unzucht
Akephalos
Label: Out Of Line
VÖ: 27.07.2018
Genre: Dark Rock mit Metal/Synth-Elementen

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