Start Allgemein The Offspring – Let The Bad Times Roll – Review

The Offspring – Let The Bad Times Roll – Review

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Oh Shit, „The Offspring“ machen immer noch Musik, fast hätte man die Band aus seiner Jugendzeit ja schon vergessen, aber alle paar Jahre hauen die Skater-Punks dann doch noch ein Album auf den Markt.
Nach knapp einem Jahrzehnt gibt es ab dem 16. April dann „Let The Bad Times Roll“ via Concord Records auf die Lauscher. Seit ein paar Tagen schon könnt ihr die Titelsingle streamen, um einen Vorgeschmack auf „Let The Bad Times Roll“ zu erhalten.

Ganz klar, dass wir in den Silberling reinhören mussten, und was sollen wir sagen, es klingt immer noch nach The Offspring. Die Formation zählt als Wegbegleiter oder auch Veteran der südkalifornischen Punkrock-Szene. Seit der Gründung Anfang der Achtziger Jahre haben die Herren über 40 Millionen Alben verkauft. Die Tracks wurden in Videogames verwendet und schallten so rund um den Globus.

The Offspring sind: Sänger Dexter Holland, Gitarrist Noodles, Schlagzeuger Pete Parada und Neuzugang Todd Morse am Bass. Geschrieben wurden die Tracks zum Album gleich über mehrere Jahre, zuletzt haben die Herren wieder deutlich mehr Zeit im Studio verbracht, um nun das nächste Kapitel aufzuschlagen: „Let The Bad Times Roll“.
Als Produzenten holten sie bereits zum dritten Mal den seit über 40 Jahren aktiven Kanadier Bob Rock hinzu, mit dem sie schon 2008 und 2012 an den Vorgängeralben gearbeitet hatten.

Wir haben uns den Silberling mal reingezogen, und was euch erwartet, könnt ihr hier lesen.

Let The Bad Times Roll kommt mit 12 wunderbar an die alte Zeit erinnernden Songs daher. Opener
„This Is Not Utopia“ liefert direkt treibende, gute Laune-Beats eingängige Melodie und den klassischen mit Schrei-Refrain, den man schon aus alten Tagen kennt. Im Anschluss schlägt einen der Titeltrack „Let The Bad Times Roll” nicht weniger Stimmung machend entgegen. Die Tempiwechel sorgen für Abwechslung, tanzbare Happy-Vibes, leichte Rapp-Parts, und der Tag ist gerettet.

Weiter geht es mit „Behind Your Walls“, diesmal startet es etwas ruhiger, zieht dann aber zu einer Punk-Rock-Pop Nummer an. Schlagzeugsalven und satte Riffs legen vor, der teils gefühlvolle Gesang rundet alles ab. Bei „Army Of One“ ballern einem dann die treibenden Beats wieder um die Ohren, ein deutlicher Anstieg an Punk ist auszumachen. Insgesamt wirkt der Song provokanter.

„Breaking Thes Bones“ wartet mit schepperndem Bass auf, klingt aber ansonsten halt wie Offspring, nur mit Gitarrensolo, etwas rockiger. Leichte „Muse“– oder auch „The White Stripes“-Anleihen machen sich im Raum breit, als „Coming For You“ erklingt.
Swing scheint die Tage in zu sein. „We Never Have Sex Anymore“ wartet mit einer Art Big Band-Punk-Rock auf. Tanzbar, eingängig, vielleicht etwas ungewöhnlich für Offspring, aber der Song lässt sich gut anhören.

Ohhh, no, nicht schon wieder eine Version von Edvard Griegs „In Hall Of The Mountain King“. Kurz, schnell, kratzig und rotzig, ok sehr Punk, aber auf dem Album, eher ein No-Go, weil es die Qualität echt runterzieht.

Mit „The Opioid Diaries“ geht es dann zum Glück wieder richtig rund. Auch hier hämmern die Gitarren Riffs, Schlagzeugsalven und der gelegentlich piepsige Gesang aus den Boxen. Ein kurzer Wechsel zwischen treibenden Melodien und mal etwas softeren Klängen gibt es dann noch im Mittelteil.
Sehr fordernd kommt dann „Hassan Chop“ daher, wieder das Typische, schnell, langsam, brachial und zurück spielt wie bei anderen Liedern der Platte, aber auch hier kann man eigentlich nicht meckern.

Etwas überrascht ist man, wenn zart die Gitarre gezupft wird und Fronter Dexter einmal richtig zeigt, was er stimmlich so drauf hat. Die Rede ist von „Gone Away Requiem“. Ungewöhnlich gefühlvolle Ballade für die Punk-Rocker. Streichinstrumente, Klavierklänge statt Drumgeballer.
Wenn ihr den Track gern härter mögt, findet die erste Version davon auf dem 1997 erschienenem „Ixnay on the Hombre“-Longplayer oder vielleicht zieht ihr euch das Video zu „Gone Away“ auf YouTube einmal rein und vergleicht, was euch besser gefällt.

Was in den ersten Zügen nach Metallica klingt, ist „Lullaby“, eine ruhige, etwas über eine Minute lange Schlummer-Version von „Let The Bad Times Roll“ und diese kickt euch aus dem Album.

Fazit: Man kauft „Let The Bad Times Roll“ und bekommt, was man erwartet. Eine geballte Ladung The Offspring. Top abgemischt, am Sound gibt es nichts zu meckern. Die Lieder sind eingängig, machen Laune und sind partytauglich. Top natürlich auch die Ballade, es ist schön mal eine andere Seite der Band zu hören. Soweit, so gut. In Hall Of The Mountain King, echt jetzt? Das hätten sich die Alt-Punks echt sparen können, für uns klingt es wie ein billiger Lückenfüller, der unter super schlecht gelistet werden muss. Es bleibt zum Glück bei einem Track, der unterirdisch ist, der Rest der Scheibe ist auf jeden Fall sein Geld wert.

9 von 10 Punkten

Tracklist
01.This Is Not Utopia
02.Let The Bad Times Roll
03.Behind Your Walls
04.Army Of One
05.Breaking These Bones
06.Comming For You
07.We Never Have Sex Anymore
08.In The Hall Of The Mountain King
09.The Opioid Diaries
10.Hassan Chop
11.Gone Away Requiem
12.Lullaby

The Offspring
Let The Bad Times Roll
Lable: Concord Records
VÖ:16.04.2021
Genre:Punk-Rock

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