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Enforcer – Zenith – CD Review

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Der neue Longplayer der Schweden-Metaler Enforcer wird heute via Nuclear Blast veröffentlicht. Das gute Stück trägt den Namen „Zenith“ und ist bereits das fünfte Studioalbum in der Bandgeschichte. Vor rund 15 Jahren feierte ihr Debüt-Album „Into The Night“ Release, und wenn man sich so die Discografie anhört, kann man eine stetige Weiterentwicklung der Formation bemerken. Der Heavy-Metal-Sound mit Speedmetal-Elementen spricht bereits seit vielen Jahren ein breites Publikum an. Mit ihrem 2015 veröffentlichten Album „From Beyond“ schafften es die Schweden zumindest mal in die Top 100 der Deutschen Charts. Ob „Zenith“ nun ein Jahrhundert-Album wird oder ob es dann doch nur eine weitere Metal-Scheibe ist, wird man ja sehen. Bei uns rotierte der Silberling bereits in der Anlage.

Den Opener macht „Die For The Devil“. Rhythmische Gitarrenklänge treffen auf melodischen Gesang, welcher gelegentlich in die Höhe schnellt. Gegen Anfang des letzten Drittels, der Midtempo-Nummer, gibt es noch ein nettes Gitarrensolo auf die Lauscher.

Ganz entfernt erinnern die ersten Töne von „Zenith Of The Dark Sun“ an den Journey-Song „Wheels In The Sky“, was aber nach wenigen Sekunden verschwindet. Dafür ist nun ein Manowar-Beigeschmack zu vernehmen. Der eher langsame Track ist sehr 80er, vielleicht auch 90er Jahre-Metal angehaucht. Die Entwicklung vom ruhigeren Start zum treibenden Ende hin ist gut gelungen.

Die ersten Speedmetalsalven schlagen einem dann bei „Searching For You“ entgegen, ein sofortiges Haare schütteln ist nicht auszuschließen. Energiegeladen, fordernd und mit Schlagzeuggewitter gespickt, so mag man das. In den Strophen, peitschend und im Chorus dann ein wenig die Fahrt raus genommen, ist der Track in sich sehr stimmig.

Regrets“ ist die Überraschung auf dem Longplayer. Eine waschechte Ballade. Sanfte Pianoklänge fluten den Raum. Die Stimme von Olof Wikstrand mischt sich hinzu, diese ist auch auf sehr gefühlvoll gestimmt. Mit Einsetzen des Schlagzeuges bricht der Track dann leicht auf, wird ein wenig kräftiger, jedoch bleibt das romantische Grundgerüst erhalten. Die Gitarre liefert zwischendurch ein paar kurze härtere Riffs ab, welche aber an der Stelle sehr passend sitzen.
Dafür bekommt man schon im nächsten Track „The End Of A Universe“ wieder etwas mehr in Richtung Manowar geboten.

Mal ein bisschen abgehackte Rhythmen bekommt ihr dann bei „Sail On“ auf die Lauscher. Vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach zweimal hören ist der Song auch gut gemacht. Auffällig wird nach der ersten Hälfte des Silberlings jedoch, dass die Band ihre Gitarrensolos irgendwie alle in den letzten Dritteln der Lieder platziert hat.

Mit „One Thousand Years Of Darkness“ wird es noch mal treibender. Stimmlich wieder ein Mix aus Gesang und High-Pitch-Gequietsche, aber so ist das nun mal im Metal. Dafür gibt es auch sehr melodische Gitarrenrhythmen.
Leider klingt „Thunder And Hell“ weniger nach Gewitter, wenngleich die Drums selbiges versuchen. Aber der Track baut zumindest anfänglich wie ein Gewitter auf. Dank des folgenden Speedmetal-Gedresche an allen Fronten, geht der Song dennoch gut ab. Das Ausklingen des Liedes wurde mit der Akustikgitarre eher klassisch angehaucht.
Ein wenig nach Sabaton klingt „Forever We Worship The Dark“. Was mit Marschgetrommel beginnt, entwickelt sich gen Chorus dann in eine echte Tanznummer. Okay, klingt jetzt vielleicht komisch, hört sich aber ganz gut an.

Das Ende des Silberlings wird mit „Ode To Death“ beschritten. Ein gefühlvoller Einstieg erwartet euch hier durch die sanften Akustik-Gitarrenklänge, die das Grundgerüst des Songs bilden. Der Gesang ist sehr sanft, und so bildet sich eine ansprechende Klangwelt, die einen komplett einhüllt. Nach knapp zwei Minuten zieht der Track dann jedoch an. Die Riffs härter, die Schlagzeugsalven hämmernd, und auch stimmlich wird es nochmals kräftiger. Dazwischen immer mal ein Aufschrei. Klar war ja, dass das Gitarrensolo im letzten Drittel noch mal richtig scheppert.

Fazit: Ein gut gelungenes Album mit vielen Facetten. Ob man nun Anhänger des Speedmetal oder des Heavy Metal ist, da sind Tracks für beide Parteien dabei. Für die Ladies eine romantische Ballade, und wer gern tanzt statt zu bangen, kommt dann bei „Forever We Worship The Dark“ auf seine Kosten. Der Sound ist gut, und auch sonst kann man eigentlich nicht wirklich viel zu meckern finden. Außer natürlich man mag die Mischung nicht und ist sehr Genre-fixiert! Was uns ein wenig gefehlt hat, ist ein Song, der sich festsetzt, leider war nichts mit wirklichem Ohrwurmcharakter auszumachen, wenngleich man sagen muss, dass auch nichts Schlechtes zu hören war.

Punkte 8,5/10

Tracklist
01.Die For The Devil
02.Zenith Of The Black Sun
03.Searching For You
04.Regrets
05.The End Of A Universe
06.Sail On
07.One Thousand Years Of Darkness
08.Thunder And Hell
09.Forever We Worship The Dark
10.Ode To Death

 

Enforcer
Zenith
Label: Nuclear Blast
VÖ: 26.04.2019
Genre: Heavy Metal mit Speedmetal-Elementen

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