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Eschenbach – Mein Stamm – Review

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Am 26. April releasen Eschenbach ihr neues Album „Mein Stamm“ via Laute Helden/SPV. Die Formation besteht bereits seit 2005. Damals noch unter dem Namen Ultima Ratio gegründet, wurden mit „Eschenbach“ (2009) und „Alles in Allem“ (2012) zwei Longplayer veröffentlicht. Nachdem 2008 und 2016 ein Sängerwechsel vollzogen wurde, folgte dann 2016 der Labelwechsel.

Stephan Weidner von den Bösen Onkelz produzierte das 2009er Album und wirkte darauf auch mit. Des Weiteren tourte Eschenbach auch zwei mal mit Weidner durch das Land, daher ist es vielleicht nicht ganz unerwartet, dass auch „Mein Stamm“ irgendwie nen Onkelzbeigeschmack aufweist. Der Silberling wurde mit 12 Deutschrocktracks bepackt und man findet einen Song darauf bei dem Thomas D mitwirkte.

Einen Soliden Rockeinstieg liefert der Opener „Wer bist Du“. Bereits hier hat man das Gefühl, ein wenig von den Onkelz rauszuhören. Der Track ist aber nicht schlecht. Nette Riffs, gesanglich zwischen Provokant und ruhigem Rock intoniert, kann man sich das schon gut anhören.

Ein wenig schräg und wehleidig angehaucht klingt dagegen der Gesang von „Fahrstuhl zum Schafott“. Die nicht ganz so harten Schlagzeugklänge untermalen hier nur, einzig die Gitarre dominiert ab und an das Geschehen.

Tiefer Einstieg beim nächsten Track „Falschmelder“, gesanglich provokant, aber leider auch sehr penetrant und wehleidig, schallt es aus den Boxen: „Ich mach Alarm, ich bin ein Falschmelder“.

Bei „Klein“ wurde wieder ein softes Klangkonstrukt geliefert. An und für sich ist das ja nicht schlecht, aber wenn dann wieder diese halb verheulte Stimmlage aus der Anlage plärrt ist eher semi geil. Im Chorus hat man das Gefühl, Jan Delay hat nach einer Runde Nasenspray mal kurz vorbeigeschaut und etwas beigesteuert.

Der Anfang von „Angst“ sitzt. Neben harten Riffs mit sehr provokanten Gesangseinlagen, sind auch mal ein paar nette Schlagzeugsalven auszumachen. Aber dann wird wieder viel in den Stilen rumgesprungen, denn zwischendrin sind doch glatt mal ein bis zwei Screams auszumachen… warum denn nicht mehr davon? Bei diesen Stück bin ich mir persönlich nicht ganz sicher, ob ich es wegen der Screams mag oder doch wegen dem Rest eher bescheiden finden soll.

Feuer“ feat. Thomas D. Was bis jetzt alles in deutsch eingesungen war, bekommt Dank Thomas einen leichten englischen Kick. Der Track scheint stimmiger, als die davor zu sein. Klangstabil, ansprechender Härtegrad, rhytmisch und der Mix aus gesungenen Parts, Rap und gelegentlichen Schreien klingt sehr gut. Warum denn nicht gleich so?

Einen Falcotouch bekommt man bei „Wieviel Wovon“ auf die Lauscher. Das Lied weist sehr viel provokante, fast rotzige, Stimmeinlagen auf. Instrumentell ist neben dem Doublebassgeballer eher wenig auszumachen, denn gefühlt geht der restliche Teil der Instrumente einfach in einem Brei unter.

Ist das jetzt Selig? Klingt aber auch ein wenig nach Freundeskreis. Bei „Egal wo Du bist“ kann man getrost reinhören, ist so ein bisschen softrockangehaucht.

Die Folgetracks sind nun auch nicht so prall, weswegen sie auch nicht weiter ins Gewicht fallen.

Fazit: Ich hab mich nun mehrfach durch das Album gequält. Für mich ist „Feuer“ feat Thomas D der einzige Track, den ich durchhören konnte, ohne dass irgendwas Nerviges rauszuhören war. Gesanglich ist der Longplayer echt hart zu ertragen. Zu wehleidig und penetrant. Instrumentell ist es ganz gut zu ertragen, jedoch sind keine einprägsamen Melodieabfolgen auszumachen gewesen. „Mein Stamm“ ist so ein richtiges „angehört und gleich vergessen Album“.

5 von 10 Punkten

Tracklist
01.Wer bist Du
02.Fahrstuhl zum Schafott
03.Falschmelder
04.Klein
05.Angst
06.Feuer feat Thomas D
07.Wieviel Wovon
08.Egal wo Du bist
09.Lauf
10.Kehrmaschiene
11.Blut
12.Magie

Eschenbach
Mein Stamm
Label: Laute Helden/SPV
VÖ: 26.04.2019
Genre: Rock

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